Aufruf zur Teilnahme am Gedenkzug und an der Gedenkveranstaltung

„Als einer derjenigen Ratsmitglieder, die diesen Aufruf initiiert und formuliert haben, würde ich mich sehr darüber freuen, wenn viele Bürgerinnen und Bürger am Gedenkzug und an der anschließenden Gedenkveranstaltung teilnehmen würden“, sagt der EBH-Fraktionsvorsitzende Ralf Lange.

 

 

Nicht vergessen, nicht verdrängen, nicht schweigen

 

Am 03.10.2016 wird in Hünxe mit einem Gedenkzug durch den Ort und einer anschließenden Gedenkveranstaltung an den Brandanschlag vor 25 Jahren erinnert. In der Einladung des Bürgermeisters zu der Gedenkveranstaltung heißt es, „dass wir gemeinsam verantwortlich dafür sind, nicht zu vergessen, nicht zu verdrängen und nicht zu schweigen.“

Diese Haltung haben sich nahezu alle Ratsmitglieder des Hünxer Gemeinderates zu eigen gemacht. Sie laden alle Bürgerinnen und Bürger ein, am Gedenkzug, der um 18 Uhr an der Dorstener Str. 46 startet, sowie an der Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Die Unterzeichner dieses Aufrufes appellieren an die Bürgerinnen und Bürger in Ihrem persönlichen Umfeld dazu beizutragen, mit friedvollem Denken und Handeln ein stabiles Fundament für die Stärkung der Gesellschaft und der Demokratie zu schaffen.

Der unbegreifliche Brandanschlag auf das Leben von Flüchtlingen, die im Jahr 1991 in Hünxe Zuflucht gesucht hatten, war eine Gewalttat mit rassistischem Hintergrund. Vor 25 Jahren war die Stimmung in Deutschland geprägt durch die Ideologie „Das Boot ist voll.“, die zynische Debatten zur Folge hatte und die Grundlagen für eskalierende Gewalt bildete.

„Als Bürgerinnen und Bürger dieser Gemeinde haben wir die Verpflichtung aus der Geschichte der Gemeinde zu lernen. Wir sollten uns bewusst machen, dass wir gemeinsam Sorge dafür tragen müssen, dass so etwas Fürchterliches nie wieder geschehen darf!“, so der gleichlautende Kommentar der Unterzeichner dieses Aufrufes.

Dies sei in Zeiten, in denen der Rechtsextremismus, Rechtspopulismus, Fremdenfeindlichkeit und Hetze wieder massiv zunehmen, besonders schwierig, aber deshalb umso wichtiger. Gemeinsam seien die Vorurteile gegenüber dem Fremden zu überwinden und darauf zu achten, denjenigen, die mit verbalem „Wettrüsten“ den Nährboden für unbegreifliche Taten bilden wollen, Einhalt zu gebieten.

Jeder sei in der Verpflichtung Haltung zu zeigen und Position gegen Rassismus und Ausgrenzung zu beziehen. Sei es in der Familie, im Freundeskreis, oder am Stammtisch.

Die Gemeinde Hünxe habe in der jüngeren Vergangenheit eindrucksvoll bewiesen, dass sich mit Hilfe vieler ehrenamtlicher Helfer sowie sachlich durchdachten und nachhaltigen Entscheidungen, eine beispielhafte Willkommenskultur etabliert hat.

Das „Bunte Fest“ an der Otto-Pankok-Schule habe gezeigt, dass Menschen, ob Flüchtling oder Einheimischer, nichts Anderes wollen, als ein friedliches Miteinander, geprägt von gegenseitigem Respekt und Toleranz.

Diese sehr positive Entwicklung soll gestärkt werden, aber trotzdem soll der schreckliche Brandanschlag von vor 25 Jahren weder verschwiegen, noch verdrängt und insbesondere nicht vergessen werden.

 

NRZ Bericht vom 24.09.16 - "Wir tragen alle Verantwortung"

 

NRZ Bericht vom 01.10.16 - "Gegen das Vergessen"